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Autor: Welf Schroeter

Einladung zum Online-Projektstart: Betriebsräte gestalten „intelligente“ Technologien

Posted on Juli 23, 2021 by Welf Schroeter

Einladung zum Online-Projektauftakt am 5. Oktober 2021 um 18.00 Uhr „Betriebsräte gestalten „intelligente“ Technologien“. Eine gemeinsame Veranstaltung der IG Metall Heidelberg, des „Forum Soziale Technikgestaltung“, des Betriebsräte-Netzwerkes ZIMT -– anlässlich „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“.

Auftakt des Projektes „PROTIS-BIT – PROaktive Transferierbare InnovationsStrategien von Betriebsräten zur Beschäftigungssicherung auf der Basis ,Intelligenter‘“ Technologien – Empirische Studie zu Entwicklungspotenzialen und Gestaltungskompetenzen von Betriebsräten“.

Betriebsrätinnen und Betriebsräte sind im derzeitigen Umbau- und Veränderungsprozess mehrfach herausgefordert: Sie müssen zum einen die errungenen sozialen Standards im Vorgang der digitalen Transformation absichern und weiterentwickeln. Zum anderen sind die Akteurinnen und Akteure der Mitbestimmung mit der Frage konfrontiert, wie mit Hilfe und auf der Basis dieser qualitativ neuen Techniken in Gestalt sich selbst verändernder Software-Systeme, die sich von der „nachholenden Digitalisierung“ deutlich unterscheiden, Arbeitsplätze gesichert und neue Beschäftigung geschaffen werden kann. Betriebsräte wollen eigeninitiativ technische Innovationen für neue Produkte, Dienste und Dienstleistungen befördern sowie zugleich soziale Innovationen zur Humanisierung der Arbeitswelten voranbringen.

Zu den großen Herausforderungen gehört die besondere Eigenschaft eines Teils der sich selbst verändernden digitalen Systeme in Produktion, Dienstleistung und Verwaltung, die nach ihrer Implementierung kaum oder nicht mehr gestaltbar sind. Somit muss die soziale Ausgestaltung vorausschauend vor der Implementierung erfolgen. Das „Forum Soziale Technikgestaltung“ bezeichnet dies daher als „vorausschauende Arbeitsgestaltung“ bzw. „vorausschauende Technikgestaltung“.

Seit mehr als zehn Jahren ist im Raum Heidelberg das Betriebsräte-Netzwerk ZIMT aktiv, das von der IG Metall Heidelberg und dem „Forum Soziale Technikgestaltung“ getragen wird. Dieses Netzwerk vermittelt Orientierungswissen und sensibilisiert für Gestaltungsinitiativen. Die in ZIMT versammelten Akteurinnen und Akteure der Mitbestimmung verfügen über ein hohes Maß an Erfahrungswissen und Sachkompetenz. Das neue Projekt „PROTIS-BIT“ soll helfen, Mitbestimmungsakteure zu unterstützen, indem Handlungs- und Orientierungswissen (Praxisbeispiele) erarbeitet und online zur Verfügung gestellt wird. Das Projekt wird gefördert vom Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung I.M.U. (Referat Arbeit und Mitbestimmung) der Hans-Böckler-Stiftung.

Ablauf der Veranstaltung

18.00 Uhr Begrüßung
Ulrike Zenke, IG Metall Heidelberg, Mitbegründerin des Betriebsräte-Netzwerkes ZIMT

18.10 Einführung
Betriebsräte gestalten „intelligente“ Technologien
Mirko Geiger, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidelberg

18.25 Uhr Vortrag I
Impulse der Hans-Böckler-Stiftung für die Praxis der Mitbestimmung
Nils Werner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, I.M.U. – Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung, Referat Arbeit und Mitbestimmung / Praxiswissen Betriebsvereinbarungen

18.45 Uhr Vortrag II
Beschäftigungssicherung auf der Basis ,Intelligenter‘“ Technologien – Projektstart
Welf Schröter, Mitbegründer und Leiter des „Forum Soziale Technikgestaltung“, Mitbegründer der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ der baden-württembergischen Landesregierung, Mitbegründer des Betriebsräte-Netzwerkes ZIMT

19.15 Uhr Diskussion und Arbeitsgruppen

20.00 Uhr Plenum / Zusammenführung der Ergebnisse

20.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Die Veranstaltung findet online statt. Es wird dann ein Zugangslink verschickt. Eine Anmeldung ist erforderlich bei: Welf Schröter schroeter@talheimer.de

 

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Einladung zur Veranstaltung „KI zwischen Mythos und Realität“

Posted on Juli 21, 2021 by Welf Schroeter

Einladung zur Veranstaltung „KI zwischen Mythos und Realität: Gestaltungshorizonte und Gestaltungspotenziale für algorithmische Entscheidungssysteme in Unternehmen und betrieblichen Arbeitswelten – Workshop für betriebliche Anwenderinnen und Anwender“

Eine Veranstaltung der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Forum Soziale Technikgestaltung“ (FST) und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie mit dem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekt „PROTIS-BIT“ anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“ (1991–2021)

Termin: 19. Oktober 2021 von 14.00 Uhr bis 18.15 Uhr. Ort: Haus der Wirtschaft Stuttgart, Willi-Bleicher-Straße 19. Anfahrt: https://www.hausderwirtschaft.de/anfahrt

Wie können Sozialpartner die Einführung von „Künstlicher Intelligenz“ und algorithmischen Entscheidungssystemen im Betrieb gestalterisch voranbringen? Wie kann die Stärkung der Gestaltungskompetenz erleichtert werden? – Auf diese Fragen will der Workshop für betriebliche Anwenderinnen und Anwender tendenzielle Antworten aufbereiten. Im Mittelpunkt steht dabei ein Vorschlag des gewerkschaftsnahen „Forum Soziale Technikgestaltung“, der Kriterien für den betrieblichen Umgang mit „lernender“ bzw. sich selbst verändernder Software sowie Impulse für einen erfolgreichen moderierten Spezifikationsdialog enthält. Sie sind eingeladen zu einem offenen Dialog über innovatives Handlungswissen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Link zur Anmeldung.

12.30 Uhr – 14.00 Uhr Imbiss und Get-together

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dr. Marc-Daniel Moessinger, VDMA Baden-Württemberg, Projektleiter Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg
Welf Schröter, Leiter des Forum Soziale Technikgestaltung

14.20 Uhr Vortrag
Hat die Maschine eine eigene Moral?
Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger, Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Universität Luzern

14.50 Uhr Vortrag
Arbeitsvermögen und algorithmische Entscheidungssysteme
Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, Institut für Soziologie, Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik – Arbeit – Gesellschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

15.20 Uhr Rückfragen zu beiden Vorträgen

15.40 Uhr Kaffeepause

16.10 Uhr Zur Diskussion gestellt
Gestaltungsmöglichkeiten algorithmischer Entscheidungssysteme im Unternehmen
Welf Schröter, Leiter des Forum Soziale Technikgestaltung, Mitbegründer der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“

16.40 Uhr Replik I
Potenziale und Grenzen des maschinellen Lernens in produzierenden Unternehmen
Prof. Dr.-Ing. Marco Huber, Leiter des Zentrums für Cyber Cognitive Intelligence CCI, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

17.10 Uhr Replik II
Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis
Prof. Dr. Rupert Felder, Leiter Personal Heidelberger Druckmaschinen AG

17.40 Uhr Moderierte Diskussion

18.05 Uhr Zusammenfassung und Ausblick
Lukas Schleicher, VDMA Baden-Württemberg, Projektmanager Künstliche Intelligenz und Cyber-Security der Koordinierungsstelle Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg

18.15 Uhr Ende der Veranstaltung und Get-together

Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Lukas Schleicher und Welf Schröter.

Die Veranstaltung wird zunächst als Präsenzveranstaltung in den Räumen des Hauses der Wirtschaft Stuttgart vorbereitet. Sollten sich bis zum 5. Oktober die Pandemie-Gefahren derart erhöhen, dass eine Durchführung vor Ort unverantwortlich wäre, findet die Veranstaltung online statt. Es wird dann ein Zugangslink verschickt.

Link zur Anmeldung.

 

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Ist die Bezeichnung „Künstliche Intelligenz“ sinnvoll?

Posted on Juli 4, 2021 by Welf Schroeter

Im Widerstand der Alliierten gegen die Hitler-Diktatur haben sich in den vierziger Jahren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengefunden, um durch neue Wege der Informationsverarbeitung dazu beizutragen, den Nationalsozialismus zu zerschlagen. Die heutige Debatte über die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ hat eine lange Vorgeschichte. Da sei beispielhaft an den Tübinger Biokybernetiker Prof. Dr. Valentin Braitenberg erinnert, der in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts sein Engagement für „KI“ unter anderem mit dem Verweis auf die Shoah begründete.

Doch heute findet sich außerhalb des wissenschaftlichen Diskurses eine Fülle von Marketing-Versprechungen, die dazu geeignet sind, die Ideen, die hinter dem Traum der „KI“ stehen, erheblich zu beschädigen. Da verkünden große Firmen, dass demnächst das Auto besser denken könne als der Mensch. Was für ein Menschenbild steht hinter dieser Äußerung? An anderer Stelle des allgegenwärtigen Messe-Slangs werden alte Software-Hüte aus dreißig Jahren Digitalisierung als neue Produkte eines „KI“-Marktes präsentiert. Die Expertensysteme der neunziger Jahre, die Softwareagentensysteme aus der Zeit kurz nach der Jahrtausendwende und die Schlüsselanwendungen aus dem Jahr 2011 – gemeint sind die „Cyber-Physischen Systeme“ der „Industrie 4.0“ – sind plötzlich der jüngste Schrei der „KI“. Wir sollten nüchterner und ehrlicher werden. Helfen uns neue Etiketten für alte Produkte? Was gibt es schon lange? Was ist wirklich neu?

Die vermeintliche „KI“ ist auch mit den Worten „Robotik“ oder „selbstfahrende Autos“ nicht erklärt. Die mathematische Informationsverarbeitung ist Software. Das Blech der Roboter und der Autos ist nur das Anhängsel der Software. Die vernünftige Übersetzung des amerikanisch-englischen Wortes „artificial intelligence“ lautet nicht „Künstliche Intelligenz“ sondern „Künstliche Nachbildung“. Damit kommen wir dem Thema näher.

Seien wir mutig und ehrlich zugleich. Bei der Beantwortung der Frage, was tatsächlich neu ist, finden wir zu einer selbstbewussten Haltung des Respekts gegenüber verantwortungsbewussten IT-Teams zurück. Hinter dem Marketing-Hype steckt ein tatsächlicher Fortschritt: Was wir an neuen IT-technischen Leistungen vorfinden, hat aber nichts mit Software-„Intelligenz“ zu tun. Es „denkt“ nicht, „lernt“ nicht und hat kein „Ich“. Die Leistung steckt in brillanten Lösungen auf dem Gebiet der mathematischen und mathematisierenden Informationsverarbeitung. Brillante Mathematik. Von Menschen gemacht, von Menschen gestaltbar.

Das wirklich Neue liegt in mindestens zwei Perspektiven: Neben Software als starres, sich nicht veränderndes Werkzeug tritt Software als ein sich selbst veränderndes Werkzeug. Hinzu kommt die weitreichende Öffnung der Software-Entwicklung von der Qualität der „Assistenztechnik“ hin zum Potenzial der „Delegationstechnik“ (Schröter). Somit kann eine Software die Vollmacht bekommen, hinter dem Rücken des Menschen in Echtzeit rechtsverbindliche Prozesse (Transaktionen) zu analysieren, zu steuern und zu entscheiden. Das ist wirklich neu. Aber auch diese „Delegationstechnik“ „denkt“ nicht, „lernt“ nicht, hat kein „Ich“. Es bleibt Mathematik. Allerdings in exzellenter Form. Wir benötigen diese Technik unter anderem für das Erreichen der Klimaneutralität.

Sollen wir weiterhin von „KI“ reden? Es wäre ehrlicher, etwas tiefer anzusetzen. Vielleicht hilft – als provisorische Zwischenstufe für das Weiterdenken – nachfolgende Formulierung auf der Basis langjähriger Erfahrungen aus dem „Forum Soziale Technikgestaltung“ bei arbeitsweltbezogenen Technikeinführungen:

Es geht um die soziale Gestaltung „algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungs-systeme“. Oder etwas umfänglicher ausgedrückt: Es geht um die Gestaltung „algorithmischer, sich selbst verändernder Software-Systeme für die arbeitsweltlichen Vorgänge wie Analyse, Entscheidungsvorbereitung, Prozesssteuerung und Entscheidungsvollzug im Feld der Assistenz- und Delegationstechnik“ (Schröter).

 

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Rückblick auf die erste Hälfte des FST-Jubiläumsjahres 2021

Posted on Juli 1, 2021 by Welf Schroeter

Die Veranstaltungen anlässlich „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“ vom Februar bis Juli 2021

Zusammen mit Partnerinnen und Partnern konnten in der Zeit von Februar bis Juli 2021 eine Reihe von Online-Veranstaltungen und zahlreiche Online-Vorträge anlässlich des Jubiläums „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“ stattfinden. Sechzehn offene Online-Abende und elf Online-Vorträge in geschlossenen Belegschaftskreisen erreichten mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen. Im Zentrum stand ein neues Verständnis von Digitalisierung und die beabsichtigte Ausweitung der Mitbestimmung. Für letztes steht das Projekt „Der mitbestimmte Algorithmus“. Das unten angefügte pdf-Dokument zeigt einen Rückblick auf die sechzehn Anlässe.

Seit nunmehr dreißig Jahren besteht das Netzwerk „Forum Soziale Technikgestaltung“ (FST) beim DGB Baden-Württemberg. Der Schritt zur Gründung im Herbst 1991 war eine soziale Innovation. Ein horizontales Netzwerk mit ganzheitlichem Ansatz wollte und will die Gestaltungskompetenz der Frauen und Männer in Betriebs- und Personalräten, in Vertrauensleutegremien und Belegschaften stärken. Aus den 120 Gründungsbeteiligten erwuchs eine Community mit heute mehr als 4.600 Personen. Kompetent, interessengeleitet und zielgerichtet mischen sich Kolleginnen und Kollegen in die Technikentwicklung und Technikimplementierungen ein. Statt Fremdbestimmung und Entlassungen soll die Humanisierung der Arbeitswelten und die Beschäftigungssicherung mitbestimmt voran gebracht werden.

Siehe: (Rückblick_FST-Jubiläumsreihe_Februar-Juli_2021.pdf)

 

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Ein Impulspapier bewertet die Bedeutung des Klimaschutzurteils des Bundesverfassungsgerichtes

Posted on Juni 24, 2021 by Welf Schroeter

„Vorschriften, die jetzt CO2-Emissionen zulassen, begründen eine unumkehrbar angelegte rechtliche Gefährdung künftiger Freiheit, …“ Mit dieser höchstrichterlichen Feststellung und weiteren einschlägigen Aussagen hat sich das Bundesverfassungsgericht (BVG) mit seinem Urteil (März/April 2021) ungewöhnlich klar in die Klimaschutz-Debatte eingemischt. In einem in mehrfacher Hinsicht epochalen Urteil stärkt das BVG die Bürgerrechte und die Rechte der jungen Generation. Welche Folgen hat dieser Rechtsspruch für die Wirtschaft und die Arbeitswelten? Was müssen Arbeitgeber und Gewerkschaften nun leisten?

In einem gemeinsamen persönlichen Impulspapier regen Andreas Ihm, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Betriebsführung im Deutsches Handwerksinstitut e. V., Angelika Stockinger, Koordinatorin „Regionales Netzwerk Offensive Mittelstand Baden-Württemberg“, und Welf Schröter, Leiter des „Forum Soziale Technikgestaltung“ beim DGB Baden-Württemberg, eine intensive Diskussion über die Auswirkungen des Gerichtsentscheides an.

Das Autorenteam wünscht sich, dass die INQA-Netzwerke „Offensive Mittelstand Baden-Württemberg“ und „Offensive Gutes Bauen Baden-Württemberg“ sich ermutigen, um bundesweit Vorreiter einer Zielbestimmung der Klimaneutralität zu werden. Das Team stellt die Fragen: Wie werden unsere Arbeits- und Geschäftsumgebungen innerhalb eines Jahrzehntes klimaneutral? Wie kann Netzwerkarbeit dabei unterstützend helfen?

Das Impulspapier endet mit dem Gedanken: „Die Netzwerke würden zu Multiplikatoren eines notwendigen und unaufschiebbaren Bewusstseinswandels. INQA war der Entstehungsort der Offensiven, damit könnte man das Akronym ,INQA‘ nicht nur als ,Initiative Neue Qualität der Arbeit‘ sondern als ,Initiative Nachhaltige Qualität der Arbeit‘ lesen.“

Link zum Impulspapier (pdf-Datei)

 

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Das Forum Soziale Technikgestaltung wurde mit einem Anerkennungspreis der Integrata-Stiftung ausgezeichnet (Wolfgang-Heilmann-Preis)

Posted on Mai 25, 2021 by Welf Schroeter

Für seine Verdienste um den Aufbau von Kompetenz auf dem Gebiet der sozialen Technikgestaltung wurde das ehrenamtliche Personennetzwerk Forum Soziale Technikgestaltung (FST) beim DGB Baden-Württemberg mit einem Anerkennungspreis der Integrata-Stiftung Tübingen im Rahmen der Verleihung des „Wolfgang-Heilmann-Preises 2021“ ausgezeichnet. Welf Schröter, Leiter und Mitbegründer des FST, nahm die Urkunde bei der Online-Zeremonie am 24. April 2021 stellvertretend entgegen. Die Auszeichnung erhält das FST in seinem Jubiläumsjahr „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung (1991–2021)“. Als Begründung gab die Jury an:

Zur Stärkung der Gestaltungskompetenz von Menschen in Arbeitswelt und Zivilgesellschaft wurde das ehrenamtliche Personennetzwerk „Forum Soziale Technikgestaltung“ 1991 gegründet. Es unterstützt Beschäftigte in Industrie, privaten und öffentlichen Dienstleistungen, großen und kleinen Betrieben, Handwerk und Kommunen genauso wie Bürgerinnen und Bürger in gesellschaftlichen Organisationen, in Kirchen und in der kommunalen Demokratie. In den neunziger Jahren initiierten FST und Deutsche Telekom die „Anwenderplattform Telearbeit Baden-Württemberg“, an der sich Ministerien, Sozialpartner, Kammern und Forschungsprojekte beteiligten. Parallel gab das FST den Anstoß zum Verbund „Soziale Innovationen in der Informationsgesellschaft (SII)“, in der sich über dreißig Einrichtungen und Träger sozialer Inklusionsarbeit zusammenfanden. Heute wirken im FST mehr als 4.600 Frauen und Männer aus Betriebs- und Personalräten sowie Belegschaften und aus bürgerschaftlichen Gruppen. Das FST ist an den DGB Baden-Württemberg angelehnt. Die ehrenamtliche Leitung liegt bei Welf Schröter. Das FST arbeitet an der partizipativen Gestaltung algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungssysteme. Dreißig generische Kriterien für die Nutzung solcher Systeme in Betrieb und Gesellschaft wurden seit 2015 entwickelt.

Der Wolfgang-Heilmann-Preis stand im Jahr 2021 unter dem Motto „Humane Utopie als Gestaltungsrahmen für die Nach-Corona-Gesellschaft“.

 

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Zur notwendigen Demokratisierung des Algorithmus – Ein Jubiläumsbeitrag zu „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“

Posted on April 21, 2021 by Welf Schroeter

„Technik ist politisch.“ Mit diesem Satz beginnt ein längerer Aufsatz anlässlich der dreißigjährigen Bestehens des Forum Soziale Technikgestaltung. Sein Titel: „Zur notwendigen Demokratisierung des Algorithmus. Politisch-philosophische Impulse anlässlich ,Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung‘“. Darin heißt es unter anderem:

„Doch technische Entwicklungen sind niemals neutral. In ihnen werden soziale Beziehungen und Herrschaftsverhältnisse vergegenständlicht. Die Ausformung von Technik ist eine Ausformung von Interessen. Wer Technik in demokratische gesellschaftliche Kontexte einbringen will, muss den Prozess der interessengeleiteten Ausformung von Technik pluralisieren und demokratisieren.“

Der Aufsatz verbindet die Geschichte des Forum Soziale Technikgestaltung mit den Entwicklungen der Digitalisierung und führt zur „Vorausschauenden Arbeitsgestaltung“ als Baustein des Projektes „Der mitbestimmte Algorithmus“. Vor allem aber verknüpft der Text Impulse der Technikgestaltung mit philosophischen Gedanken zum „antizipierenden Bewusstsein“:

„Aus dem strukturierten Dialog ‚Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt‘, der im Rahmen der Aktivitäten des Forum Soziale Technikgestaltung jahrelang begleitend forciert wurde, tritt der unumwundene Appell hervor, der das soziale, emanzipatorische Menschenbild gegen dessen Dekonstruktion zu verteidigen sucht.“

Lesehinweis:
Welf Schröter: Zur notwendigen Demokratisierung des Algorithmus. Politisch-philosophische Impulse anlässlich „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“. In: Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.): Latenz 5/2021 – Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur. Ist der Liberalismus am Ende? 2021, 204 Seiten, ISBN 978-3-89376-191-3, S. 169–184.

Link zu weiteren Informationen

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Ein Kommentar zur „Innovationsstrategie 2020“ der baden-württembergischen Landesregierung

Posted on März 24, 2021 by Welf Schroeter

Seit der Verabschiedung des 80-seitigen Dokuments „Innovationsstrategie 2020“ der Landesregierung von Baden-Württemberg vom Februar 2020 im Ministerrat ist ein Jahr vergangen. Es ist an der Zeit, unaufgeregt und souverän auf der Basis fast dreißigjähriger Erfahrung des „Forum Soziale Technikgestaltung“ (FST) dazu Stellung zu beziehen. Im Jahr 2021 wird das FST sein Gründungsjubiläum (gegründet im Oktober 1991) begehen können. Welf Schröter bietet als FST-Leiter ein Lesedokument an: Ein kommentierendes Denkpapier zur Fortschreibung der „Innovationsstrategie 2020“ der Landesregierung von Baden-Württemberg aus der Perspektive der Arbeit des „Forum Soziale Technikgestaltung“ beim DGB Baden-Württemberg.

Mit diesem Link kann das sechsseitige Denkpapier als pdf-Datei geöffnet werden.

Das FST-Denkpapier umfasst drei Ebenen: A) Grundsätzliche Aspekte von Innovationsvorhaben; B) drei ausgewählte Schlüsselherausforderungen für die Betriebe und die Zivilgesellschaft; C) weitere Optimierungsmöglichkeiten der „Innovationsstrategie 2020“. Aus den „Grundsätzlichen Aspekten“ seien hier vier Punkte ausgewählt:

1. Es gehört zu den gängigen und selbstverständlichen Erkenntnissen der Technikgestaltungsprozesse der letzten dreißig Jahre, dass die Bereitstellung von Technik als „hartem“ Faktor eines angestrebten Innovationsprozesses für einen Innovationserfolg keineswegs ausreicht. Es ist unumstritten, dass die Bereitstellung von Technik (Infrastruktur, Netz, Hardware, Software, Plattformen etc.) als einem von zwei Handlungsfeldern höchstens fünfzig Prozent eines Wandlungs- und Umbauerfolges absichert.

2. Das andere Handlungsfeld, die Stärkung der „weichen“ Faktoren (Organisation, Motivation, Bildung, Qualifizierung, Weiterbildung, Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit, Zusammenhalt etc.), ist letztlich entscheidend dafür, ob geförderte Technikinnovationen als teure Technikruinen steckenbleiben oder ob sie als angepasste Technikanwendungen die Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie Produktentwicklungen voranbringen und stärken. Wer nur technikzentriert Innovationsprozesse anlegt, steht im Verdacht, keine wirklichen Veränderungen zu wollen.

3. Eine weitere Perspektive gehört zu einem aufgeklärten Innovationsverständnis: Nicht die Anpassung der Arbeitswelt an technische Innovationen erbringt nachhaltige Stabilität für Betriebe, Unternehmen und Arbeitsplätze. Es geht vielmehr darum, vom Wandel der Geschäfts- und Arbeitsprozesse aus zu denken und die technischen Lösungen wie auch Werkzeuge diesen Prozessen unterzuordnen. So entsteht eher Stabilität.

4. Dies schließt einen kategorialen Paradigmenwechsel in der Technikentwicklung wie im Techniktransfer ein: Wer Erfolge für Betrieb und Belegschaft will, darf nicht von der Technik her denken, sondern muss die Sicht auf die Menschen in den Prozessen und auf die Prozesse selbst sowie auf die mögliche Verbesserung der Prozesse ins Zentrum stellen. Statt einer einseitigen und zu kurz greifenden Technikzentrierung bedarf es einer übergreifenden Prozessorientierung. Das Denken von den Menschen her und das Denken von den Prozessen her muss das technikzentrierte und produktzentrierte Denken ablösen.

 

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Veranstaltungen anlässlich „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“

Posted on Februar 22, 2021 by Welf Schroeter

Seit nunmehr dreißig Jahren besteht das Netzwerk „Forum Soziale Technikgestaltung“ (FST) beim DGB Baden-Württemberg. Der Schritt zur Gründung im Herbst 1991 war eine soziale Innovation. Ein horizontales Netzwerk mit ganzheitlichem Ansatz wollte und will die Gestaltungskompetenz der Frauen und Männer in Betriebs- und Personalräten, in Vertrauensleutegremien und Belegschaften stärken. Aus den 120 Gründungsbeteiligten erwuchs eine Community mit heute mehr als 4.600 Personen. Kompetent, interessengeleitet und zielgerichtet mischen sich Kolleginnen und Kollegen in die Technikentwicklung und Technikimplementierungen ein. Statt Fremdbestimmung und Entlassungen soll die Humanisierung der Arbeitswelten und die Beschäftigungssicherung mitbestimmt voran gebracht werden.

Im Zeitraum von Februar bis Juni 2021 finden eine Reihe von öffentlichen Onlineveranstaltungen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern statt. Nach der Sommerpause folgen mehrere Tagungen in Präsenz. Interessierte sind freundlich eingeladen und werden gebeten, sich anzumelden. Werfen Sie einen Blick ins Programm, wählen Sie aus und seien Sie willkommen.

Link zum Programm: (FST-Jubiläumsprogramm_Teil_A_Februar_bis_Juni_2021)

 

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Der Mensch muss im Zentrum stehen – Beschäftigte gestalten Technik und Arbeitswelt

Posted on Januar 22, 2021 by Welf Schroeter

Aus Anlass des dreißigjährigen Bestehens des „Forum Soziale Technikgestaltung“ (FST) (1991–2021) organisieren das Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg / Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem „Forum Soziale Technikgestaltung“ beim DGB Baden-Württemberg unterstützt vom Netzwerk „Sozialer Zusammenhalt in digitaler Lebenswelt“ eine gemeinsame Online-Veranstaltungsreihe. Die Reihe trägt den Titel „Der Mensch muss im Zentrum stehen – Beschäftigte gestalten Technik und Arbeitswelt“.

Mit welchen Motiven und welchen Zielen starteten 120 Frauen und Männer aus Betriebs- und Personalräten, Belegschaften und Gewerkschaften die soziale Innovation eines horizontalen Gestaltungsnetzwerkes? Was wurde erreicht? Was ist misslungen? Wie hat sich die Gestaltungsarbeit gewandelt? Was wurde in dreißig Jahren Netzwerkarbeit auf dem Gebiet der Digitalisierung und Mitbestimmung gelernt? Warum muss sich Mitbestimmung heute ändern? – Auf diese und weitere Fragen will die Reihe Antworten geben und dabei auch an einige besondere Ereignisse wie den FST-Auftritt von Joseph Weizenbaum (1923–2008) erinnern, dem prominenten Computer-Vordenker am Massachusetts Institute of Technology (MIT) der USA und zugleich friedensaktiven „Ketzer der Informatik“.

Zum Programm: Der Mensch muss im Zentrum stehen 

 

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