Auf der Berliner Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung unter dem Thema „Digitaler Kapitalismus“ ermutigte das Forum Soziale Technikgestaltung die Kolleginnen und Kollegen aus Betriebs- und Personalräten sowie aus den Gewerkschaften die bisherigen Ziele der Mitbestimmung strategisch auszuweiten.
Er reiche nicht aus, nur betriebsbezogen mitbestimmen zu wollen. Neben dieser an vertikaler Wertschöpfung ausgerichteten Mitbestimmung müsse man sich gedanklich vorbereiten, auch eine Mitbestimmung entlang der betriebsübergreifenden horizontalen Wertschöpfungskette zu konzipieren. Die Zukunft des Betriebes und die Zukunft der dortigen Arbeitsplätze werden in Zukunft verstärkt von Einflüssen horizontaler Wertschöpfungsketten getrieben.
Darüber hinaus aber sei es zukünftig unabdingbar, sich werkzeugbezogen einzubringen. „Autonome Software-Systeme“ werden auf Dauer nicht nur in geschlossenen virtuellen Umgebungen implementiert. Ziel der IT-Szene ist es, solche Anwendungen auch in offenen Netzumgebungen zu ermöglichen.
Betriebs- und Personalräte sowie Gewerkschaften sollten sich daher rasch den Themen „Demokratisierung der Algorithmen“ und Modelle von „mitbestimmten Algorithmen“ (Schröter) öffnen, um Wege der „vorausschauenden Arbeitsgestaltung“, wie es das BMBF-Projekt „Prävention 4.0“ unter Leitung von Oleg Cernavin vorschlägt, begehbar zu machen. Laut Forum Soziale Technikgestaltung gilt es, sich von der gesellschaftlichen Demokratisierung der Algorithmen hin zum mitbestimmten Algorithmus aufzumachen.