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Was ist ein „Moderierter Spezifikationsdialog“ und warum ist er für dieGestaltung der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ erforderlich?

Posted on September 11 by Welf Schroeter

Für die mitbestimmte Gestaltung komplexer algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungssysteme („Delegationstechnik“) empfiehlt das „Forum Soziale Technikgestaltung“ die Einfügung des zusätzlichen Handlungsformates „Moderierter Spezifikationsdialog“ („MSD“) in den Mitbestimmungsvorgang. Die Spezifikationsdialoge sollen präzise Anforderungen an die Gestaltung algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungssysteme (sogenannte „Künstliche Intelligenz“) verbindlich formulieren, die sicherstellen, dass diese Systeme auf ihre Anwendung als Assistenztechnik beschränkt bleiben und nicht selbst rechtsverbindliche Entscheidungen über Menschen treffen.

Die Spezifikationsdialoge sollen präzise Anforderungen an die Gestaltung algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungssysteme verbindlich formulieren, die sicherstellen, dass die Nutzung dieser Systeme eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Arbeitsqualität gemäß sozialer Standards ermöglicht. Die ausgehandelten MSD-Ergebnisse werden zur Grundlage der Software-Beschaffung und der Gestaltung (Anpassung) der Software. Das Software-Team übernimmt die Aufgabe, die vereinbarten Anforderungen im algorithmischen System zu verankern.

Das MSD-Format dient dazu,
• das Erfahrungswissen der Beschäftigten auf die gleiche Augenhöhe mit dem IT-Sachwissen aufzuwerten,
• die Beschäftigten zu unterstützen, das bewusste (explizite) und das nicht-bewusste (implizite) Erfahrungswissen sprechfähig werden zu lassen,
• die Beschäftigten zu stärken, in Prozessen denken zu lernen, (Arbeitsprozesse, Arbeitsorganisation, Lieferketten etc.),
• einen Ort und einen Zeitpunkt zu schaffen, bei dem ethische, rechtliche, ökologische, ökonomische und soziale Gestaltungskriterien für die Anpassung komplexer Technik praktisch angewandt werden können,
• nicht nur über die Bedingungen der Nutzung eines IT-Werkzeuges zu sprechen, sondern Interventionen in das Werkzeug vorzubereiten,
• einen Ort und einen Zeitpunkt festzulegen, an dem software-technische Interventionen in die IT-Werkzeuge verbindlich veranlasst werden können.

Das Format „Moderierter Spezifikationsdialog“ stellt einen Anwendungsbaustein für sozialpartnerschaftliche Prozesse der Anpassung algorithmischer Steuerungs- und Entscheidungssysteme an die Anforderungen von Arbeits-, Geschäfts- und Verwaltungsvorgängen dar. Diese Dialogform bildet Ort und Zeitpunkt der Anwendung von ethischen, rechtlichen und sozialen Gestaltungskriterien zur Vorbereitung der Einführung von sich selbst verändernden Delegationssystemen. Das Format wird vor der Beschaffung und vor der Implementierung von Delegationstechnik als Aushandlungsvorgang zwischen dem Arbeitgeber, dem IT-Team und der Beschäftigtenvertretung realisiert. Er wird extern moderiert.

Kennzeichnend für den „Moderierten Spezifikationsdialog“ ist die Gleichgewichtung von arbeitsweltlichem Erfahrungswissen und dem IT-Fach- und Sachwissen. Die Sozialpartner der Landeshauptstadt Stuttgart – der öffentliche Arbeitgeber und der Gesamtpersonalrat – haben in ihrer Rahmendienstvereinbarung 2022 dieses Format rechtlich formalisiert und verankert. Dafür erhielten die Stuttgarter Partner den Personalrätepreis 2022 in Silber und den „Mitbestimmungspreis“ Baden-Württemberg. Das Format MSD wurde vom „Forum Soziale Technikgestaltung“.

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Posted in Allgemein | Tagged Algorithmus Assistenztechnik Delegationstechnik Erfahrungswissen Gestaltungskriterien Moderierter Spezifikationsdialog
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