Einladung für den Online-Vortrag „Zur Demokratisierung des Algorithmus“

Einladung zum Online-Vortrag „Zur Demokratisierung des Algorithmus“ in der Reihe „Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt“ am 18. November 2021 im Rahmen der UNESCO-Aktion „Lange Nacht der Philosophie“ in Kooperation mit der „Langen Nacht der Philosophie Zürich“ – Eine Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“ (1991-2021)

Die seit mehr als fünfundzwanzig Jahren bestehende und an das Werk Ernst Blochs angelehnte Dialogreihe „Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt“ – unter der Leitung von Welf Schröter – greift unter anderem den Begriff der „Ungleichzeitigkeit“ auf.

Wie kann der durch die Digitalisierung angetriebene Wandel des Erwerbs- und Arbeitslebens durch diese Blochsche Kategorie besser verstanden werden? Wie kann „antizipierendes Bewusstsein“ dazu beitragen, dass Menschen sich nicht nur als bloßes getriebenes Objekt des Umbaus verstehen, sondern wieder in die Rolle eines selbstbewussten Subjekts zurückfinden? Der Onlinevortrag führt in diese laufende Debatte ein und lädt zum Mitdiskutieren. Welf Schröter hat in der Ausgabe „Latenz 05/2021“ dazu den Aufsatz „Zur notwendigen Demokratisierung des Algorithmus. Politisch-philosophische Impulse anlässlich ,Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung‘“ veröffentlicht. Ernst Bloch beschrieb den philosophischen Begriff „Ungleichzeitigkeit“ in seinem 1935 in Zürich verfassten Werk „Erbschaft dieser Zeit“ auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus.

Online-Vortrag von Welf Schröter, Leiter des Forum Soziale Technikgestaltung, Mit-Herausgeber der Zeitschrift „Latenz – Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur“.

Siehe: Welf Schröter: Zur notwendigen Demokratisierung des Algorithmus. Politisch-philosophische Impulse anlässlich „Dreißig Jahre Forum Soziale Technikgestaltung“. In: Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.): Latenz – Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur. Ausgabe 05/2021.

Link zur UNESCO-Philosophie-Nacht 
Termin: 18. Nov, 2021 um 18.00 Uhr als Zoom-Video-Konferenz. Dauer: 90 Minuten. Eintritt: frei. Nach der Anmeldung wird der Zugangslink zugeschickt. Anmeldung bei: schroeter@talheimer.de

 

20 Jahre „Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt“

Nach seinem kleinen Jubiläum „25 Jahre Forum Soziale Technikgestaltung (FST) 1991–2016“ konnte das FST-Netzwerk kürzlich ein weiteres kleines Jubiläum begehen: Seit zwanzig Jahren (beginnend 1997) lädt das Forum auch zu einem besonderen Workshop-Format unter dem Titel „Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt“ ein.

Einmal im Jahr finden sich samstagnachmittags für fünf Stunden Frauen und Männer aus Betriebs- und Personalräten, aus Betrieben und Selbstständigen zusammen, um mit Stimmen aus Philosophie, Sozialwissenschaften und Technik eher grundsätzliche Fragen zu beraten wie zum Beispiel:

Was bedeutet der philosophisch gewendete Begriff „Ungleichzeitigkeit“ von Ernst Bloch für die soziale Gestaltung der „digitalen Transformation“? Wie wirkt die Hegelsche Philosophie in unser heutiges Arbeitsverständnis hinein? Was bedeuten Selbstbestimmung und Autonomie in Philosophie und Sozialwissenschaften? Was kann davon hilfreich sein für die „Humanisierung der Arbeitswelt“? Was bedeutet die sozialpädagogische Aussage: Die Autonomie des einen Menschen ist zugleich die Autonomie des anderen? Was passiert mit dem menschlichen Subjekt im Spannungsgefüge von Realität und Virtualität, zwischen fiktiver Realität und realer Virtualität? Erleichtert dieses Spannungsgefüge die gesellschaftliche und individuelle Emanzipation oder stellt es ein wachsendes Hemmnis dar? Was kann „antizipierendes Bewusstsein“ aus der jeweiligen Perspektive von Bloch, Sartre, Adorno, Marcuse, Habermas, Gorz oder Agnes Heller bewirken?

Als Ort des lebendigen Diskurses wurde das Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen am Rhein gewählt. Für fünf Stunden proben Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund interessengeleitet die „Anstrengung des Begriffs“. In 2018 geht es weiter.